kino.to: Razzia legt mutmaßliches Werbenetzwerk lahm(eads)
Verfasst: Do 19. Jul 2012, 13:44
Quelle: http://www.gulli.com/news/19340-kinoto- ... 2012-07-18" onclick="window.open(this.href);return false;Vor wenigen Tagen fand in drei Bundesländern eine Razzia und Festnahmen wegen des Verdachts der Beihilfe zu Urheberrechtsverletzungen statt. Die von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden geleitete Aktion richtete sich gegen ein Netzwerk von Werbediensten, die unter anderem Streaminghoster von kino.to mit Werbeeinnahmen versorgt haben. Als Reaktion stehen derzeit die Webseiten der GVU unter DDoS.
Die mutmaßlichen Helfer sollen unter anderem bei kino.to angeschlossene Streaminghoster, auf denen illegale Film- und TV-Serien gespeichert waren, mit Werbung beliefert haben. Im Zuge der Durchsuchungen stellten die Beamten Unterlagen sowie Computer sicher. Ein Werbevermittler wurde am 11. Juli 2012 verhaftet, ein weiterer Verdächtiger stellte sich am 16. Juli freiwillig der Polizei. Die Webseiten des Werbenetzwerkes sind seit gestern nicht mehr erreichbar.
Im Vorfeld wurden seit Frühjahr 2011 von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Die Werbelayer einer Agentur fielen den privaten Ermittlern auf, weil diese bei einem der kino.to-eigenen Streaminghostern eingeblendet wurden. Im Verlauf der anschließenden Recherchen verdichteten sich die Indizien auf weitere Überschneidungen mit den von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden durchgeführten kino.to-Untersuchungen, weshalb die GVU der Behörde ihre gesammelten Erkenntnisse im Januar 2012 zur Verfügung stellte.
Nach Ansicht der GVU gehören die Werbevermarkter einem Firmengeflecht an, das Ende 2011 aus vier aktiven Unternehmen bestand. Zwei andere Firmen dieses Netzwerks hatte man bereits wieder eingestellt. Mindestens zwei Tochterunternehmen sollen die Werbung von Warez- und Erotikportalen sowie von Filehostern vermarktet haben. Auch kamen Indizien auf, die darauf hinweisen, dass man mit einigen Filehostern und einer Vielzahl Erotikportalen zusammengearbeitet hat. Als Hauptsitz des Unternehmens wurde Panama angegeben. Die Kunden der Werbevermarkter waren nach GVU-Erkenntnissen vorwiegend Anbieter von Internetkontaktbörsen, pornografischen und Abzock-Angeboten im Internet. Es wurde aber auch Werbung von seriösen Unternehmen und Anbietern von Browsergames vermarktet.
Derzeit ist weder die Webseite noch der Blog der GVU zuverlässig erreichbar. Eigenen Angaben zufolge wird seit heute früh eine massive DDoS-Attacke gegen die GVU durchgeführt.